top of page
GKR_Logo_RGB_Lime.png

Ein Plädoyer für ein Umdenken im Schweizer Recyclingmarkt – zu Gunsten der Kreislaufwirtschaft

Heute gehen wir davon aus, dass nur recycelt wird, was Sinn macht. Morgen gehen wir davon aus, dass nur Sinn macht, was recycelt wird.



Wir verschwenden Ressourcen von zukünftigen Generationen. Das ist wissenschaftlicher Fakt. Mit dem heutigen Recycling versuchen wir, zukünftige Ressourcen-Knappheit zu verhindern. Wenn wir heute ein Material recyceln, geht es im Kern also darum, die wahren Kosten für unseren Konsum zu bezahlen. Damit nicht zukünftige Generationen dafür bezahlen müssen.


Heute hört man oft, Recycling sei teuer, und daraus abgeleitet wird die Sinnhaftigkeit des Recyclings als Ganzes hinterfragt. Dieser Aussage liegt ein Denkfehler zu Grunde. Denn es gibt das Gefühl, dass eine Entscheidung getroffen werden kann. Dabei geht es im Kern vielmehr um die Frage, ob wir heute die Kosten bezahlen oder ob wir unsere Schulden an unsere Enkel vermachen.

Dies zeigt, dass ein grundlegendes Umdenken stattfinden muss. Es mutet seltsam an, wenn sich die grossen Diskussionen im Schweizer Recyclingmarkt darum drehen, ob ein Recycling sinnvoll sei oder nicht. Sie beruhen auf der Annahme, dass der Normalfall darin besteht, dass etwas nicht recycelt wird. Wir regen dazu an, dies zu ändern. Lassen Sie uns vielmehr daran arbeiten, dass alles recycelt wird. Das führt nämlich zur Frage, warum etwas nicht recycelt wird. Nur so kommen wir einer umgreifenden Kreislaufwirtschaft entscheidend näher, davon sind wir überzeugt.


Sich verbessern, statt ausruhen auf Erreichtem Die Konsequenz aus dieser neuen Denkweise ist, dass wir uns nicht darauf ausruhen, dass 50% unseres Siedlungsabfalls recycelt wird, sondern dass wir uns fragen, wie die Stoffkreisläufe der restlichen 50% geschlossen werden können. Und zwar sowohl mit einer Ausweitung der Recyclingsysteme als auch mit dem Design für Recycling, bei dem direkt bei der Produktentwicklung angesetzt wird.


Die Kostenfrage neu angehen Die neue Denkweise soll in keiner Weise die Kostendiskussion im Recycling überflüssig machen. Im Gegenteil – sie ermöglicht eine zielführende Diskussion darüber, wie das Recyclingsystem der Zukunft kosteneffizienter gestaltet werden kann. Denn es gibt enorme ungenutzte Potenziale im Recyclingmarkt, was Synergien und Skaleneffekte anbelangt.

Lassen Sie uns die Zeit nicht mehr mit dem Tauziehen verschwenden, ob wir recyceln, sondern uns der Frage zuwenden, wie wir recyceln.


Simone Alabor



bottom of page