top of page
GKR_Logo_RGB_Lime.png

50 Organisationen schliessen Pact für mehr geschlossene Kreisläufe ab

Zahlreiche politische Vorstösse auf Stufe Gemeinde, Kanton und Bund wollen derzeit in der Schweiz den Weg in Richtung Kreislaufwirtschaft ebnen. Auch die Wirtschaft hat die Zeichen der Zeit erkannt und versucht ihre Strukturen und Prozesse entlang der ganzen Wertschöpfungskette zu optimieren. Jetzt haben sich über 50 Organisationen in einem Pact dazu verpflichtet, die Kreisläufe für Kunststoff-Verpackungen und Getränkekartons zu schliessen, darunter auch der Verein Getränkekarton-Recycling (GKR).


Zürich, 09.03.2022 – Die Wiederverwertung von Getränkekartons ist im europäischen Ausland gang und gäbe. Aber trotz der vorteilhaften Ökobilanz, der positiven Erfahrungen mit vergleichbaren Sammelsystemen wie PET und mehrerer erfolgreicher Pilotversuche konnte hierzulande noch keine nationale Lösung implementiert werden. In Anbetracht des ungebrochen grossen Interesses der Konsumentinnen und Konsumenten an der Schliessung von Stoffkreisläufen hat die «Drehscheibe Kreislaufwirtschaft» deshalb im Rahmen des Projekts «Sammlung 2025» einen Pact für Kunststoff-Verpackungen und Getränkekartons lanciert.


Wachsendes Interesse der Politik

Die Unterzeichnung dieses Pacts durch mehr als 50 Organisationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette fällt zusammen mit den wachsenden Anstrengungen vonseiten der Politik, die Rahmenbedingungen für die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz zu verbessern. So hat die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates 2020 eine parlamentarische Initiative mit dem Titel «Schweizer Kreislaufwirtschaft stärken» (20.433) lanciert. Vorstösse wie jener des St. Galler FDP-Nationalrats Marcel Dobler zur Sammlung von Kunststoffen (20.3695) oder jener der Bündner FDP-Nationalrätin Anna Giacometti zum Getränkekarton-Recycling (21.3486) haben dem Thema zusätzlichen Schub verliehen. Daneben ist die Kreislaufwirtschaft auch in verschiedenen Kantonen und Gemeinden ein Thema. So wird die Bevölkerung des Kantons Zürich bspw. noch in diesem Jahr darüber abstimmen, ob sie die Kreislaufwirtschaft in der kantonalen Verfassung verankern will.


Gemeinsamer Effort und finanzielle Anreize

Hinter dem Pact zur Schliessung der Stoffkreisläufe bei Kunststoff-Verpackungen und Getränkekartons stehen Organisationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Verpackungsproduzenten über Detailhändler bis hin zu Recyclern und Entsorgern. Indem die Wirtschaft künftig mehr Verantwortung für die durch sie in Umlauf gebrachten Produkte übernimmt, erhalten die beteiligten Unternehmen einen echten Anreiz zur Optimierung ihrer Prozesse während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts. Zusätzlich gefördert kann diese Entwicklung über finanzielle Anreizsysteme wie die Eco-Modulation werden, die möglichst umweltschonende und besonders kreislauffähige Produkte bevorteilt. Und schliesslich sorgen verbindliche Branchenvereinbarungen dafür, dass Trittbrettfahrer abgeschreckt werden und dass kein Wildwuchs an Sammelsystemen entsteht. Zusammengefasst können ineffiziente Produkte und Prozesse, die in unserer linearen Abfallwirtschaft weit verbreitet sind, im Interesse der Umwelt sowie der Konsumentinnen und Konsumenten konsequent ausgemerzt werden.


Entwicklung ist noch lange nicht am Ziel

Die erfreulichen Bemühungen von Politik und Wirtschaft zugunsten der Kreislaufwirtschaft können letztlich nur dann Erfolg haben, wenn alle relevanten Stakeholder den Fokus in den nächsten Jahren weg vom Eigeninteresse hin zum Erfolg des Gesamtsystems verschieben. Insofern geben die bislang veröffentlichten Vernehmlassungsantworten zur parlamentarischen Initiative «Schweizer Kreislaufwirtschaft stärken» durchaus Grund zur Hoffnung – man ist sich grundsätzlich einig, dass Produkte nach Möglichkeit stofflich verwertet werden sollen. Auf der anderen Seite zeigen einzelne Antworten auch deutlich, dass die aktuell vorherrschende Wegwerfwirtschaft noch sehr tief in den Köpfen verankert ist. So scheinen nachgelagert finanzierte Sammelsysteme für verwertbare Produkte in gewissen Kreisen immer noch salonfähig zu sein, obwohl sie eine konsequente Umsetzung der Kreislaufwirtschaft behindern können.


bottom of page