Verein GKR begrüsst neue Verpackungsverordnung
- chantaljaun
- vor 1 Tag
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Der Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz (GKR) begrüsst die geplante Totalrevision der Verordnung über Getränkeverpackungen. Sie schafft die rechtliche Grundlage, um Getränkekartons schweizweit in ein einheitliches Sammel- und Recyclingsystem zu integrieren – dies, mit einer Verwertungsquote von 70 %.

Die neue Verordnung über Getränkeverpackungen soll die rechtlichen Grundlagen schaffen, um die Umweltauswirkungen von Verpackungen zu minimieren und die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz zu stärken. Der Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz begrüsst die Stossrichtung der Vorlage und bringt sich mit konkreten Vorschlägen in den Prozess ein.
Ein zentrales Anliegen unseres Vereins ist die Festlegung einer verbindlichen Verwertungsquote von 70 % für Getränkekartons. Aufgrund regulatorischer Einschränkungen wurden in der Schweiz bis anhin erst rund 10 % aller Getränkekartons gesammelt. Denn in der Schweiz gab es bisher nur für Glas, Aluminium und PET eine entsprechende Verordnung.
Das revidierte Umweltschutzgesetz schafft nun die Grundlagen, dass der Getränkekarton auf Verordnungsebene berücksichtigt und nicht mehr dem kantonalen Abfallmonopol unterstellt wird. «Mit der Festschreibung einer Quote schafft die Schweiz die Grundlage, dass Getränkekartons künftig flächendeckend gesammelt und hochwertig verwertet werden können», sagt Simona Marty, Geschäftsführerin des Vereins GKR. Diese Zielvorgabe würde Investitionen in Sammlung, Sortierung und Recycling fördern. Dabei sei es wichtig, dass sich die Definitionen und Messmethoden an den EU-Vorgaben orientieren, um Rechtssicherheit und eine einheitliche Anwendung sicherzustellen. Unternehmen erhalten so verlässliche Rahmenbedingungen und können ihre Produkte standardisiert auf den Markt bringen.
Handlungsspielraum für die Wirtschaft wahren
Gleichzeitig soll die Umsetzung der Verordnung auf bewährten Strukturen aufbauen. Private Branchenorganisationen haben sich in der Schweiz etabliert und funktionieren gut. Mit der Gründung von RecyPac gibt es eine breite Unterstützung der gesamten Branche für eine schweizweite Sammellösung für Getränkekartons und Kunststoffe; unser Verein engagiert sich im Vorstand. Inverkehrbringer von Produkten übernehmen in Branchenorganisation die Verantwortung für die Kreislaufschliessung und gestalten den Einsatz von Sekundärrohstoffen mit.
Damit die Kreislaufwirtschaft auch langfristig funktioniert, braucht es planbare und faire Finanzierungsmechanismen. Unser Verein unterstützt deshalb den Ansatz einer vorgezogenen Finanzierung in der Verordnung; wünscht sich jedoch, dass sich diese an der ökologischen Gesamtbilanz einer Verpackung orientiert. Mit der so genannten Eco-Modulation werden Verpackungen mit besserer Umweltbilanz finanziell begünstigt – ein Anreiz für Innovation und Ressourcenschonung. Am Beispiel des Getränkekartons sieht man, dass der Einsatz nachwachsender Rohstoffe einen Unterschied macht. Gemäss Ökobilanz gehört der Getränkekarton aufgrund seines hohen Faseranteils bereits ohne Recycling zu den umweltfreundlichsten Verpackungen auf dem Markt (BAFU 2024).
Rasche Umsetzung gefordert
Die Branche ist bereit, die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz nachhaltig zu stärken. Mit der Verordnung werden ambitionierte Ziele festgelegt, deren Erreichung massgeblich davon abhängt, dass die gesetzlichen Grundlagen zeitnah in Kraft treten. Eine rasche Einführung schafft die Voraussetzungen, dass die ökologischen Vorteile zeitnah wirksam und die angestrebten Quoten erreicht werden.



